IOKOI

Mara Miccichè alias IOKOI ist Komponistin und Klangkünstlerin und lebt in Zürich. Ihr Debütalbum Liquefy (2016) verwebte physische und virtuelle Räume, indem sie die verschiedenen Bedeutungen des Selbst im digitalen Zeitalter verhandelte. Das Album war ein Spiel mit treibenden Identitätsinstanzen und wurde als interaktive AV-Performance mit der Videokünstlerin ARIA live präsentiert. Mehrere Songs aus Liquefy wurden 2020 für die chilenische Serie La Jaurìa verwendet. Das sinnesübergreifende Nachfolgewerk Tales of Another Felt Sense of Self erschien im Frühjahr 2021 auf -OUS als multidisziplinäres Release bestehend aus Musik, einer Video-Trilogie, einem Art-Book und einem Raumduft. Durch die Kombination von Avant-Pop und Spoken Word mit Field Recordings und sprunghaften elektronischen Texturen erforscht IOKOI die Essenz unseres Seins in Beziehung zu anderen. Sie ist auf der Suche danach, wer und was wir sind, während wir im digitalen Zeitalter mit zunehmender Entkörperlichung konfrontiert sind. Tales of Another Felt Sense of Self fordert eine Wiederverkörperung aller Sinne, indem es unsere Routinen des Zuhörens, Sehens, Spürens, Verstehens und Fühlens erforscht, sowohl in Bezug auf das Persönliche als auch auf das Kollektive. Mara Miccichè erwarb einen Master-Abschluss in Pop an der Zürcher Hochschule der Künste und nahm am temporären Master of Voice-Programm des Sandberg Institute teil. 2013 zeigte sie die Installation Reset into Silence für den Zürcher Stadtsommer im Botanischen Garten und kuratierte 2014 das musikalische Programm des Videosoundart Festival in Mailand. Sie war Artist-in-Residence im Moods Zürich und erhielt 2017 den Aïda Alliman Preis. Im Laufe der Jahre hat Mara Miccichè in verschiedenen Formationen Live-Soundtracks zu Stummfilmen improvisiert und ist mit dem Institute for Incoherent Cinematography mehrfach durch Südamerika und China getourt. Sie hat Stimmen für H.R. Gigers Film Dark Star aufgenommen, für verschiedene Theater- und Videoproduktionen komponiert ebenfalls im Bereich Mode und Design. 2021/22 erhielt sie zwei Künstleraufenthalte in Berlin, gefördert von Stadt Zürich Kultur und Kultur Kanton Zürich. Zusammen mit Julian Sartorius und Balz Bachmann komponierte sie die Musik für den Schweizer Dokumentarfilm Becoming Giulia von Laura Kaehr, der im 2022 den Publikumspreis erhielt am Zurich Film Festival. Mara Miccichè ist Mitbegründerin des Musiklabels -OUS und des multidisziplinären Kollektivs MADAM.

Foto: Lorenzo Pusterla

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